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Die Kartoffel – ein regionales Produkt für jeden Gaumen

Von der Warenannahme bis zur Verpackung: Ein Rundgang durch die die Kartoffelzentrale von fenaco in Bercher (VD).

Kartoffeln in der Kartoffelzentrale Bercher

Bevor die Kartoffeln in die Verkaufsregale gelangen, durchlaufen sie einen möglichst kurzen Aufbereitungsprozess und werden nach festgelegten Vorgaben sortiert. Entsprechen die Knollen nicht der gewünschten Grösse oder Qualität, werden sie ans Vieh verfüttert.

Die Kartoffelernte ist in vollem Gange und die Landwirte liefern verschiedene Speisekartoffeln in auf Anhängern geladenen Paloxen an die Kartoffelzentrale von Bercher im Waadtland, wo sie aufbereitet werden. Emilien Piot, Leiter des 2010 erbauten Leistungszentrums Bercher, führt uns durch die Anlage.

Warenannahme und Lagerung

Jede Anlieferung wird anhand einer Stichprobe von mehreren Dutzend Kilogramm kontrolliert. Danach wird sie mit einer Etikette versehen, auf welcher der Name des Produzenten, die Sorte und weitere Informationen zur Identifizierung des Postens aufgeführt sind. Das Kontrollverfahren ist zum Teil vom Kartoffeltyp abhängig.

Danach durchläuft die Probe die Kalibrierung, bei der die vermarktbare Menge sowie die zu grossen und zu kleinen Knollen bestimmt werden. Weiter werden der Erdanteil und der Stärkegehalt ermittelt. «In diesem Jahr weisen die Kartoffeln eine gute Qualität auf. Der Ertrag liegt hingegen etwas unter dem Vorjahresniveau», erklärt Emilien Piot. «Bei den eingegangenen Posten sind durchschnittlich bei rund zwölf Prozent Mängel zu erwarten: Knollen, welche die Vermarktungskriterien nicht erfüllen, werden entweder vom Produzenten selber oder von einem anderen Bauern zurückgenommen, um sie ans Vieh zu verfüttern. Somit werden auch diese Kartoffeln verwertet und gehen nicht verloren», erklärt Emilien Piot.

Die Zentrale verfügt über mehrere Hallen, in denen 6500 Tonnen Ware in Paloxen gelagert werden können. Die Lagertemperatur für die Kartoffelknollen beträgt vier Grad. «Mit einem konstanten Ethylengehalt in der Luft der Lagerhalle ist die Haltbarkeit der Knollen ohne chemische Hilfsmittel gewährleistet. Anschliessend werden sie einige Tage bei einer Temperatur von zehn Grad erwärmt, wodurch Stossspuren bei der Kalibrierung verhindert werden können», ergänzt Emilien Piot.

Waschen und sortieren

Über grosse Siebe werden die zu grossen oder zu kleinen Kartoffeln aussortiert. Danach gelangen die kalibrierten Kartoffeln zur Reinigung in zwei parallel geführte Waschstrassen. Auf einem schaumstoffbeschichteten Rollensystem werden die Knollen getrocknet und anschliessend verlesen. Vier Personen kontrollieren die Ware auf dem Fliessband und entfernen die mangelhaften Knollen.

«Bei den an uns gelieferten Posten beträgt der Erdanteil etwa zwei Prozent», sagt Emilien Piot. «Das Waschwasser wird vor Ort aufbereitet und gereinigt, um es wieder in den Waschkreislauf zurückzuführen. Einzig für die letzte Spülung am Ende des Waschvorgangs wird Wasser aus dem Netz verwendet. Knapp 20 Prozent der Kartoffeln werden vor dem Abpacken lediglich gebürstet und nicht gewaschen.»

Verpacken und ausliefern

Die Kartoffeln können nach dem Waschen höchstens zwei Tage in 800-kg-Paloxen in einem vollautomatisierten Zwischenlager aufbewahrt werden. Je nach Auftrag gelangen die Kartoffeln direkt zu den verschiedenen Verpackungsstrassen. Die Säcke werden von Hand in die Kiste auf den Paletten gelegt und an die Läden ausgeliefert.

Beim unserem Besuch in Bercher treffen wir am Schluss auf den Produzenten Yannick Marendaz, der gerade damit beschäftigt ist, mehrere Paloxen mit Amandine- und Celtiane-Kartoffeln anzuliefern. Mit einer Fläche von nahezu 18 Hektaren ist der Kartoffelanbau für seinen Betrieb, den er in Gemeinschaft mit seinem Vater führt, ein wichtiger Produktionszweig. Zur Optimierung des Anbaus werden die Knollen in einen gelockerten Boden gepflanzt. Yannick und sein Vater kontrollieren ihre Felder sorgfältig und halten sich an die Vorschriften, welche die Grössen dieser Kartoffelsorten festlegen. Damit die Konsumentinnen und Konsumenten die beliebten Kartoffeln auch weiterhin in gewohnter Qualität geniessen können.

Emilien Piot, Leiter der fenaco Leistungszentrale in Bercher (VD)
« In diesem Jahr weisen die Kartoffeln eine gute Qualität auf. Der Ertrag liegt hingegen etwas unter dem Vorjahresniveau. »

 

Nachhaltigkeit in der Kartoffelzentrale von fenaco

In der Zentrale von Bercher ist die nachhaltige Entwicklung ein wichtiges Thema. «Geplant ist die Montage einer Photovoltaikanlage auf unseren Gebäudedächern. Das Projekt soll 2020 umgesetzt werden», sagt Emilien Piot. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung sei ebenfalls auf Kurs. Zudem ist geplant, die Dichtungen an den Türen zu verbessern. Diese kontinuierlichen Anpassungen erhöhen die Effizienz bei gleichzeitigem Senken des Energieverbrauchs und bilden Teil eines Massnahmenpakets zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung.

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