Die fenaco und Provins streben eine strategische Partnerschaft an. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, schlägt der Verwaltungsrat von Provins den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vor. Über eine Kapitalerhöhung soll die fenaco die Mehrheit an der Provins SA übernehmen. Provins ist das bedeutendste Unternehmen der Weinbauregion Wallis. Mit der Partnerschaft wird Provins gestärkt und die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens gelegt. Dank der Finanzkraft von fenaco kann Provins unmittelbar nach der Transaktion die Ernte 2019 mit den Winzerinnen und Winzern abrechnen.
Die fenaco, die bedeutendste bäuerliche Genossenschaft der Schweiz mit Sitz in Bern, und Provins, die bedeutendste Weinkellerei der Schweiz mit Sitz in Sion, haben sich auf eine strategische Partnerschaft geeinigt. Wenn die Genossenschafterinnen und Genossenschafter von Provins dieser Partnerschaft an zwei ausserordentlichen Generalversammlungen am 14. April 2020 zustimmen, legen sie damit die Basis für eine neue, starke Provins.
Partnerschaft ermöglicht die Erschliessung von zusätzlichem Marktpotenzial
Christian Consoni, Mitglied der Geschäftsleitung von fenaco, sieht neue Absatzmöglichkeiten für Provins: «Provins ist die grösste Kellerei der Schweiz mit einer starken Marke und erstklassigen Produkten. Wir sind überzeugt, dass wir das Potenzial von Provins zusammen mit unseren Vermarktungsmöglichkeiten, zum Beispiel über die eigenen Detailhandelsformate LANDI, Volg und TopShop, noch besser nutzen können. Wir freuen uns darauf, in Zukunft eng mit den Walliser Winzerinnen und Winzern zusammenzuarbeiten und ihnen eine nationale Plattform zu bieten.»
Otmar Hofer, Geschäftsführer von Provins, erklärt: «Mit der fenaco haben wir den idealen Partner gefunden, um Provins weiterzuentwickeln. Als führende bäuerliche Genossenschaft der Schweiz hat die fenaco nicht nur viel Verständnis für die Anliegen der Produzentinnen und Produzenten,
sondern auch einen eindrücklichen Erfolgsausweis. Gemeinsam verfügen wir über die notwendigen Stärken, um eine neue, starke Provins zu schaffen, auf die wir alle stolz sein können.»
Provins bleibt im Kern Provins
Provins wird innerhalb der fenaco als eigenständiges Walliser Unternehmen weitergeführt. Auch am bewährten integralen Geschäftsmodell – vom Rebstock bis zur Flasche – wird festgehalten. Provins soll im Kern Provins bleiben, mit einer starken Verankerung im Wallis und einer lokalen Führung. Auch der genossenschaftliche Geist von Provins bleibt bei einer Partnerschaft mit der landwirtschaftlichen Genossenschaft fenaco erhalten. Dieses strategische Modell praktiziert die fenaco mit der Divino SA bereits heute erfolgreich mit den Ostschweizer Weinbäuerinnen und Weinbauern. «Dank einer Partnerschaft mit Provins können wir auch in der Westschweiz direkt mit den Winzerinnen und Winzern zusammenarbeiten, bäuerliche Wertschöpfung generieren und so unserem genossenschaftlichen Zweck gerecht werden», sagt hierzu Christian Consoni.
Umsetzung der Partnerschaft in mehreren Schritten
Die Umsetzung der Partnerschaft ist in folgenden Schritten geplant:
- Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft und Umbenennung in Provins SA
- Verabschiedung neuer Statuten ohne Abnahme- und Lieferverpflichtung
- Umtausch der 12'489 Genossenschaftsanteile mit Nominalwert CHF 300.– in 12'489 Aktien der neuen Aktiengesellschaft mit dem gleichen Nominalwert
- Herausgabe von 29'141 neuen Aktien im Nominalwert von CHF 300.–, die vollständig von der fenaco übernommen werden; damit wird die fenaco 70 Prozent an der neuen Aktiengesellschaft halten
- Wahl eines neuen Verwaltungsrats mit drei Sitzen für die fenaco und zwei Sitzen für die Winzerinnen und Winzer; vorgeschlagen werden:
- Christian Consoni, Mitglied der Geschäftsleitung fenaco, Leiter Division Lebensmittelindustrie und Departement Getränke (Präsident)
- Jean-Blaise Gollut, Winzer (Vizepräsident)
- Geneviève Gassmann, Mitglied der Geschäftsleitung fenaco, Leiterin Region Westschweiz
- Andreas Baer, Leiter Konzerncontrolling fenaco
- Pierre Dorsaz, Winzer
Aufgrund der familiären Beziehung zu Léonard Perraudin, Verwaltungsratspräsident von Provins, trat Karin Perraudin-Bertholet, Verwaltungsmitglied der fenaco, während des gesamten Prozesses in den Ausstand. Léonard Perraudin wird im Prozess aus dem gleichen Grund vom Vize-Verwaltungsratspräsidenten Guido Egli vertreten.
Solide finanzielle Basis für Provins
Dank der Kapitalerhöhung sowie den zusätzlichen Mitteln aus einer von fenaco zur Verfügung gestellten Kreditlinie, werden die Eigenmittel von Provins massiv gestärkt und die Bilanz bereinigt. Dank der Finanzkraft von fenaco kann Provins unmittelbar nach der Transaktion die Ernte 2019 mit den Winzerinnen und Winzern abrechnen. Die ausstehenden Forderungen aus der Ernte 2019 können somit vollständig beglichen und Darlehen sowie Bankschulden zurückbezahlt werden. Damit wird Provins auf eine solide finanzielle Basis gestellt. Otmar Hofer, Geschäftsführer von Provins: «Dank der Partnerschaft mit der fenaco können wir zuversichtlich in die Zukunft schauen. Für 2020 rechnen wir damit, dass wir – bei entsprechender Qualität – etwa die gleichen Mengen verarbeiten können wie 2019. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass die ‹neue› Provins 6 bis 7 Millionen Kilogramm Trauben zu 5 bis 6 Millionen Litern Wein verarbeiten wird.» Dank der Beteiligung von fenaco sind auch langfristige Investitionen in Provins und den Weinbau im Kanton Wallis wieder möglich.
Informationsveranstaltungen für die Genossenschafterinnen und Genossenschafter
In den kommenden Wochen wird Provins zusammen mit der fenaco für die Genossenschafterinnen und Genossenschafter verschiedene Informationsveranstaltungen durchführen, um die geplante Partnerschaft im Detail zu erläutern.