Gesunde, sichere Lebensmittel sind keine Selbstverständlichkeit. Spezialisierte Unternehmen der fenaco sorgen dafür, dass wir uns über die Hygiene unseres Essens keine Sorgen machen müssen.
Heute, am 7. Juni, ist der Internationale Tag der Lebensmittelsicherheit. Gut möglich, dass Ihr davon noch nie was gehört habt. Den von den Vereinten Nationen einberufenen Welttag gibt es nämlich noch nicht lange: 2019 fand er erstmals statt. Seither wird er genutzt, um auf die Wichtigkeit von gesunden und sicheren Lebensmitteln aufmerksam zu machen und die Menschen für Lebensmittelhygiene zu sensibilisieren. Denn Lebensmittel, die mit Bakterien, Viren, Parasiten oder chemischen Substanzen kontaminiert sind, können starke Auswirkungen auf die Gesundheit und damit auf die ganze Gesellschaft haben. Gemäss Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO erkrankt jährlich jede zehnte Person infolge des Konsums von verdorbenen Lebensmitteln. Die meisten von ihnen stecken die Erkrankung gut weg. Rund 420 000 Menschen, über ein Viertel davon Kinder unter 5 Jahren, sterben allerdings daran.
Eine strategische Geschäftseinheit der fenaco Genossenschaft beschäftigt sich genau mit diesem Thema: der Lebensmittelsicherheit. Anlässlich des Welttags wollen wir die drei Betriebe unserer Geschäftseinheit in den Fokus rücken und genauer anschauen. Was braucht es eigentlich für gesunde Lebensmittel und wie tragen die Betriebe mit ihren unterschiedlichen Tätigkeiten dazu bei?
Lebensmittelsicherheit beginnt mit der Personal- und Betriebshygiene
Wir starten in der Ostschweiz. Im thurgauischen Aadorf, eine gute Viertelstunde zu Fuss vom Bahnhof entfernt, befindet sich die Halag Chemie. 60 Mitarbeitende entwickeln, produzieren und vertreiben hier Reinigungs- und Desinfektionsmittel für sämtliche Branchen der Ernährungswirtschaft. Ihre Kunden sind in der gesamten Wertschöpfungskette der Nahrungsmittelproduktion zu finden. Eric Alho empfängt uns. Der gelernte Textilchemiker arbeitet seit sechs Jahren bei Halag und hält dort seither als Produkt- und Prozessmanager die Fäden zusammen. «Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich darauf verlassen können, dass in allen Prozessen der Erzeugung, Verarbeitung, Lagerung sowie dem Transport und Verkauf von Lebensmitteln vermeidbare Gesundheitsgefahren ausgeschlossen werden», so Alho. Für eine korrekte Reinigung müssten zunächst alle möglichen Kontaminationsquellen bekannt sein. «Daher analysieren wir die Verarbeitungsprozesse sowie die genutzten Anlagen unserer Kunden und erarbeiten aufgrund dessen individuelle Hygienekonzepte.» Selbstverständlich seien Reinigungsmittel jeweils den spezifischen Anforderungen angepasst, etwa bei Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse arbeiten.
Ein bekanntes Beispiel für eine durch infizierte Lebensmittel hervorgerufene Infektionskrankheit ist die Listeriose. Die Listeriose-Bakterien kommen in der Natur fast überall vor und werden über Lebensmittel übertragen, vor allem durch Fleisch und Wurstwaren, Fisch und Milchprodukte. Deshalb sollte man auch rohes Fleisch vermeiden. «Um den Befall von Lebensmitteln im Fertigungsprozess zu vermeiden, gibt es viele Möglichkeiten», erklärt der Halag-Experte. «Wichtig ist, nicht nur den Ort, an dem die Listerien festgestellt wurden, zu reinigen und zu desinfizieren. Auch in den vorgelagerten Produktionsschritten kann die Ursache zu finden sein.» Nebst der geeigneten Reinigungs- und Desinfektionsmittel steht betroffenen Betrieben ein erfahrener Fachberater von Halag zur Seite.
Knapp 130 Kilometer weiter in Sursee (LU) sind es die Expertinnen und Experten von UFAG Laboratorien, die feststellen können, ob die Reinigung in den Betrieben tatsächlich erfolgreich war. 80 000 Proben gehen hier jedes Jahr über die Labortische. Vor knapp 60 Jahren startete UFAG als Betriebslabor für wenige Eigenprodukte mit drei Mitarbeitenden, heute sind es deren 110, die sich in dem zum Auftragslabor gewachsenen Unternehmen um Dienstleistungen in den Bereichen Lebensmittel/Agrar, Pharma und Produktion kümmern.
Die Laborgeräte werden immer genauer und spezifischer
«Unsere Arbeit wird in der Öffentlichkeit meist dann sichtbar, wenn es vom Detailhandel wieder einen Produkterückruf gibt», erklärt Alexander Oleschinsky, Bereichsleiter Auftragsmanagement bei UFAG. Erst kürzlich machten beliebte Schokoriegel Schlagzeilen. Der Chemiker stellt aber klar: «Dass wir heute öfter Produktrückrufe mitbekommen, heisst keineswegs, dass die Hersteller unsauber arbeiten und die Lebensmittelsicherheit generell kleiner wurde.» Das Gegenteil sei der Fall: Die Analysegeräte würden immer genauer und regelmässige Kontrollen tragen vermehrt zu sicheren Lebensmitteln und der Konsumentensicherheit bei. Es könnten heute selbst kleinste Mengen in den Proben festgestellt werden und somit potenzielle Gefahren erkannt werden, meint Oleschinsky. Sein Anschauungsbeispiel verdeutlicht die Dimensionen dieser Untersuchungen. «Würden wir einen Würfelzucker in den Bodensee werfen – unsere Geräte könnten den Zucker in dem Gewässer nachweisen.»
Patrick Adler, der die Kunden im Bereich Analyse von Lebens- und Futtermitteln betreut, nimmt uns mit ins Labor der Mikrobiologie. Dort stapeln sich die Petrischalen, die nach ihrer Kontrolle ein hoffentlich einwandfreies Urteil erhalten. «Unsere Kunden stammen aus vielfältigen Bereichen: Restaurants, produzierende Betriebe, Metzgereien, Supermärkte, Getränkehersteller oder Lebensmittelkonzerne», sagt Patrick Adler. Natürlich gehören dazu auch die fenaco Tochtergesellschaften. «Aktuell kontrollieren wir gerade Proben von RAMSEIER Süssmost auf Hefen und Schimmelpilze.» Diese Mikroorganismen will man auf keinen Fall im Getränk, da es sonst zu gären beginnt. «Würden die Proben durchfallen, dürften die entsprechenden Produkte nicht verkauft werden.»
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Lebensmittelsicherheit bei tierischen Produkten ist ein gesundes, leistungsfähiges Tier. Mit der richtigen Stallhygiene – hier hilft Halag – und hochwertigen Futtermitteln – von UFAG geprüft – ist der Grundstein für das Tierwohl gelegt. «Leider lassen sich trotz optimaler Haltung, Fütterung und Management Erkrankungen nie vollständig verhindern», weiss Willy Walker. Er ist Geschäftsführer von ufamed. Der 15-Personen-Betrieb befindet sich im selben Gebäude wie die UFAG. «In Krankheitsfällen ist es wichtig, dass die Tiere schnell und fachgerecht behandelt werden, um das Tierwohl sicherzustellen und die Tiere vor Schmerzen und Leid zu bewahren.» Walker hat Veterinärmedizin studiert, vor 30 Jahren wechselte der Tierarzt zu ufamed. Nun sorgt er dafür, dass seine Berufskolleginnen und -kollegen in der Praxis ein breites und innovatives Portfolio an wirksamen und verträglichen Präparaten zur Prävention, Förderung und Wiederherstellung der Tiergesundheit zur Verfügung haben. 140 Produkte, darunter Tierarzneimittel, Pflegeprodukte und Futtermittelspezialitäten befinden sich derzeit im Katalog.
Pflanzliche Präparate werden immer beliebter
Die Produkte werden hauptsächlich von Tierarztpraxen, da und dort aber auch von Apotheken und Drogerien bezogen. Nicht ohne Stolz betont Willy Walker: «Wir sind ein traditioneller, kleiner Betrieb mit guten Kundenbeziehungen in der ganzen Schweiz.» Die Grösse hat denn auch seine Vorteile. «Dank unserer Eigenständigkeit können wir unser Sortiment freier gestalten und beispielsweise auch vermehrt komplementärmedizinische Produkte anbieten.» Pflanzliche Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und können erfolgreich als Ergänzung oder in gewissen Fällen auch als Alternative zur klassischen Schulmedizin eingesetzt werden. 14 Prozent des Sortiments von ufamed seien bereits pflanzliche Präparate, Tendenz steigend. «Damit unterstützen wir die Landwirtschaft in der Produktion von ökologischen und marktkonformen Lebensmitteln.»
Dank Unternehmen wie Halag Chemie, UFAG und ufamed und den Kontrollen durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit kommen in der Schweiz wenig lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche vor. So können wir unser Essen und Trinken sorglos geniessen – hierzulande sind sie ja nicht nur «Lebensmittel», sondern auch Genussmittel.