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Bei Ramseier wird das Wasser voll ausgeschöpft

Millionen Liter Obstgetränke verlassen jährlich die Hallen von Ramseier Suisse AG. Essenziell für die Verarbeitung des Obsts zu den beliebten Getränken: Wasser. Das flüssige Element wird bei Ramseier Suisse AG vielfältig und mehrfach genutzt.

Millionen Liter Obstgetränke verlassen jährlich die Hallen von Ramseier Suisse AG. Essenziell für die Verarbeitung des Obsts zu den beliebten Getränken: Wasser. Das flüssige Element wird bei Ramseier Suisse AG vielfältig und mehrfach genutzt.

Rund 150 Millionen Liter Getränke finden jährlich ihren Weg von einem der drei Ramseier-Produktionswerke in Sursee (LU), Hochdorf (LU) und Elm (GL) oder den Mostereien in Sursee und Oberaach (TG) in die Schweizer Verkaufsregale. «Das bedeutet natürlich auch, dass wir eine grosse Menge an Wasser benötigen», erklärt Christoph Suter, Leiter Technologie bei Ramseier Suisse AG. «Wir gehen deshalb sorgsam mit Wasser um und reduzieren die Verbrauchsmengen laufend. Und wir machen gute Fortschritte.» Die Investition in effizientere Nachfolgemodelle für alte Produktionsanlagen ist dabei ein zentrales Element. Ein Beispiel dafür ist die neue Flaschenwaschmaschine für Mehrwegflaschen aus der Gastronomie am Standort Sursee. «Mit der neuen Flaschenwaschmaschine und dank weiterentwickelter Technologie konnten wir den Wasserverbrauch in diesem Prozess um 50 Prozent senken», sagt Christoph Suter.

Christoph Suter, Leiter Tech nologie bei Ramseier Suisse AG
« Wir gehen sorgsam mit Wasser um. »

Wasser ist nicht gleich Wasser
Beim Blick hinter die Kulissen von Ramseier Suisse AG wird schnell klar: Wasser ist nicht gleich Wasser. Fünf Arten von Wasser zirkulieren in den Produktionsbetrieben: Rohwasser, Brauchwasser, Getränkewasser, Sterilwasser und Brüdenwasser. «Wir beziehen Rohwasser aus der kommunalen Wasserversorgung», erklärt Christoph Suter. Nur ein kleiner Teil wird effektiv als Rohwasser für einzelne Spezialrezepturen verwendet. Der weitaus grössere Teil des Wassers wird auf verschiedene Arten aufbereitet. Brauchwasser wird erst einmal in betriebseigenen Enthärtungsanlagen von Kalk befreit. Anschliessend wird das Wasser über UV-Filter aufbereitet und keimfrei gemacht. In dieser Form nutzen es die Mitarbeitenden von Ramseier Suisse AG hauptsächlich zur Reinigung der Maschinen und Anlagen. Durch das physikalische Verfahren der Umkehrosmose entsteht die dritte Wasserart: Getränkewasser. Dabei werden neben dem Kalk auch alle Arten von Verunreinigungen wie Mikroorganismen herausgefiltert.

Als vierte Wasserart nutzt Ramseier Sterilwasser, welches mittels Ultrahocherhitzung (UHT) keimfrei gemacht wurde. Es dient dem Ausspülen von PET-Flaschen vor dem Abfüllprozess.

Ohne Brüdenwasser läuft nichts
Die fünfte Wasserart bei Ramseier ist das Brüdenwasser. «Wir stellen aus einem grossen Teil unseres Obstsafts Konzentrat her, wobei Brüdenwasser entsteht», so Christoph Suter. Um Konzentrat zu gewinnen, wird dem Obstsaft möglichst schonend ein Grossteil des Wassers entzogen. Dafür gelangt er in einen Fallstromverdampfer. In diesem fliesst der Saft inwendig als dünner Film durch viele schmale Rohre, die von aussen mit Dampf erhitzt werden. Das Wasser im Saft verdampft und wird fortlaufend abgezogen. Aus dem wieder kondensierten Wasserdampf entsteht das Brüdenwasser. «Dieses Brüdenwasser können wir wiederverwenden», freut sich Christoph Suter. «Wir nutzen es für den Transport und die Reinigung des Obstes.» Denn Wasser ist das Haupttransportmittel in der Mosterei. «Ohne Wasser läuft hier nichts. Es hat den Vorteil, dass es schonend und effizient ist», sagt Christoph Suter. Das beginnt schon bei der Anlieferung: Das Mostobst der Produzenten schwimmt erst durch einen Kanal, wo Laub und Erdrückstände grob weg gespült werden. Anschliessend gelangt es wiederum über Wasserkanäle einen Stock höher auf einen Sortiertisch. «Und hier benötigen wir Wasser für die Reinigung», erklärt Christoph Suter.

Mittels Wasserdüsen werden die Äpfel abgespült, bevor sie in einer Mühle zu Maisch zerkleinert und zum Pressprozess geführt werden.

Kreislauf von Wasser und Dampf
Unabhängig davon, ob das Wasser bei Ramseier Suisse AG zum Ausspülen der PET-Flaschen, zur Reinigung oder zum Transport diente: Am Ende wird sämtliches (Ab-)Wasser aus dem Produktionsbetrieb, welches nicht mehr verwendet werden kann, in der eigenen Abwasservorkläranlage gereinigt. Erst danach fliesst es in die kommunale Kläranlage. Aus dem Vorklärprozess entsteht Biogas, mit dem wieder Wärmeenergie oder Dampf erzeugt wird.

Durch Prozesse wie diese und die laufende Modernisierung der Produktionsanlagen an den verschiedenen Standorten konnte Ramseier Suisse AG in den letzten zehn Jahren den Wasserverbrauch um 16 Prozent pro Liter Getränk reduzieren. 

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