Sie sieht aus wie eine Holzfassade – produziert aber Strom: Das fenaco Unternehmen Solvatec hat für das Bergrestaurant «Chäserstatt» im Goms eine optisch bestechende Idee umgesetzt.
Dass Photovoltaikanlagen eine Beleidigung fürs Auge sind, ist eine weit verbreitete Meinung. Bis vor einigen Jahren waren Solarmodule tatsächlich keine optische Augenweide, doch die jüngsten Entwicklungen an der Technologiefront beweisen nun das Gegenteil.
Unlängst konnte Solvatec AG, ein Unternehmen der fenaco Genossenschaft, eines der ersten Gebäude mit einem Sonnenkraftwerk im Holz-Look realisieren: Die Fassade des Bergrestaurants «Chäserstatt» ob Ernen (VS) auf 1777 Meter über Meer wurde mit Solarmodulen in Holzoptik eingehüllt. Solarfassaden haben – gerade auf dieser Höhe – den Vorteil, dass sie nicht von Schneemassen bedeckt werden. Ausserdem sind höhere Erträge auf Grund der Reflexion des Schnees und des tiefen Sonnenstandes in der Periode von Herbst bis Frühling zu erwarten.
Im Vorfeld dieses erfolgreichen Projektes hat Solvatec in einer Studie mit dem Bundesamt für Energie und weiteren beteiligten Firmen das Verfahren entwickelt, das die nachträgliche Individualisierung des Erscheinungsbildes der Solarmodule ermöglicht. Die Module werden dabei mit einer speziell entwickelten Sandstrahltechnik und semitransparenten Farben behandelt.
Die Ertragsverluste liegen bei den behandelten Modulen lediglich zwischen 10 und 20 Prozent, die Produktionsprozesse der Hersteller bleiben ausserdem unverändert. Das neue Verfahren ermöglicht eine grosse Bandbreite an verschiedenen Designs und Strukturen, wie eben Holz- oder auch Backsteinimitate. Durch die erweiterten Gestaltungsoptionen können Architekten Photovoltaikanlagen als Designelemente in Baukörpern von Wohn- und Geschäftsgebäuden integrieren. Dies eröffnet insbesondere auch bei Gebäuden mit straffen Heimatschutzvorschriften ganz neue Chancen.