Seit Anfang 2025 gehen Bison und fenaco Informatik gemeinsame Wege. Im Zuge dieser Zusammenführung werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Smart-Farming-Teams von Bison. Hier entstehen digitale Lösungen, die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft vorantreiben. Mit agilen Methoden und enger Zusammenarbeit verbindet das Team Innovation mit Tradition – für eine smarte Zukunft der Landwirtschaft.
Am Montagmorgen um 8 Uhr ist das Büro von Bison in Sursee noch still und fast leer. Die flexiblen Arbeitszeiten lassen den Tag für viele erst später beginnen und dank Homeoffice sind ohnehin selten alle vor Ort. Wer kommt, setzt sich an einen freien Schreibtisch – feste Plätze gibt es nur für diejenigen, die mehr als 60 Prozent im Büro arbeiten. «Also zum Beispiel für mich», sagt Andreas Tschopp und lacht, während er seinen Laptop hochfährt und das morgendliche Meeting vorbereitet.
Andreas leitet das Smart Farming Team, das Lösungen für die Landwirtschaft entwickelt. «Digitale Technologien – smarte vernetzte Tools, einschliesslich künstlicher Intelligenz – können die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter machen», sagt er. Gemeinsam mit seinem Team ist er auch für die Weiterentwicklung von barto verantwortlich. Der digitale Hofmanager hilft den Landwirtinnen und Landwirten, ihre Betriebe effizienter zu führen, und unterstützt bei der Planung und Dokumentation landwirtschaftlicher Tätigkeiten. «Das Potenzial ist riesig», schwärmt Andreas.
Von der ersten Zeile Code zum fertigen Produkt
Um 9.15 Uhr findet das «Daily» statt – ein kurzes, virtuelles Meeting, bei dem sich die Entwicklerinnen und Entwickler jeden Tag in 15 Minuten auf den neusten Stand bringen. Alle Teilnehmenden fassen in ein paar Sätzen zusammen, woran sie arbeiten, welche Probleme es gibt und welche nächsten Schritte anstehen. «Wir arbeiten nach der agilen Projektmanagement-Methode Scrum», erklärt Andreas. Diese Arbeitsweise erfordert Organisation und Agilität für schnelle Anpassungen. «Das ist für unsere digitalen Projekte das A und O. Flexibilität und Zuhören zählen hier mehr als starre Pläne», fügt er hinzu, während die Techies sich virtuell zuschalten und er in die konzentrierte Runde schaut.
Nun schaltet sich auch Serena Talamona zu, die seit fünf Jahren bei Bison als Entwicklerin arbeitet. Ursprünglich kam sie aus der Projektleitung und hatte nichts mit Coding zu tun. «Immer wieder stiess ich auf technische Herausforderungen, die ich am liebsten selbst lösen wollte», erinnert sie sich. So begann sie neben ihrem damaligen Job ein Informatikstudium und wechselte schliesslich in die Software-Entwicklung. «Ich wollte nicht nur planen und Konzepte schreiben, sondern selbst etwas schaffen, was funktioniert», erzählt sie mit einem Lächeln. Auf den AGROLINE Service Baustein für barto ist die 34-Jährige besonders stolz. Dieser hilft den Pflanzenschutzberatern, Pflanzenschutzmittel effizienter und bedarfsgerechter einzusetzen. «Das war mein Baby», sagt sie. «Vom ersten Konzept bis zur letzten Zeile Code war ich involviert.»
Brückenbauer zwischen Innovation und Tradition
Eine der grössten Herausforderungen bei der Arbeit des Smart Farming Teams liegt oft darin, Innovation mit den traditionellen Erwartungen der Kunden zu verbinden. Nicht selten ist etwas Aufklärungsarbeit nötig, um die Kundschaft für die Vorteile der digitalen Arbeitsmethoden zu gewinnen. «Digitalisierung darf aber kein Selbstzweck sein», betont Andreas. Die Entwicklerinnen und Entwickler bei Bison sind sich dieser Spannung bewusst. Ihr Ziel ist es, nicht nur technologisch einwandfreie Lösungen zu entwickeln, sondern vor allem Mehrwert für die User zu schaffen. Dazu setzen sie dort an, wo diese stehen. «Viele Landwirte verstehen beispielsweise das Swipen nicht», schmunzelt Andreas. Deshalb sind die Funktionen in den Smart Farming Tools bewusst mit traditionellen Steuerungselementen wie Buttons und einfachen Texten versehen und lassen sich nicht nur mit Gesten lenken. «Das eigentliche Ziel ist allerdings, die Software langfristig wartbar zu gestalten», ergänzt Serena. Die Entwicklung kann in wenigen Tagen abgeschlossen sein, sodass ein Feature funktioniert. Doch um die Wartbarkeit zu sichern, braucht es sauberen, strukturierten Code, und das kostet mehr Zeit und Aufwand. «Teil meiner Arbeit ist also auch, bei den unterschiedlichen Anspruchsgruppen das Bewusstsein für diese langfristige Perspektive zu stärken.»
Persönlicher Kontakt bleibt wichtig
Das «Daily» neigt sich mittlerweile dem Ende zu: Nach Andreas’ Check der To-do-Liste verteilen die Entwicklerinnen und Entwickler untereinander die letzten Aufgaben für den Tag. Das Setup bei Bison ist auf Effizienz und schnellen Austausch ausgelegt, sodass das Team Features und Verbesserungen alle drei Wochen ausrollen kann. Obwohl bei Bison alle sehr digital unterwegs sind, geht es nicht ohne den persönlichen Kontakt: «Wir wollen uns nicht hinter Tools verstecken», sind sich Andreas und Serena einig. «Auch wenn der typische Entwickler eher introvertiert ist und eine kurze Chat-Nachricht einem unangekündigten Anruf vorzieht.» Regelmässig treffen sich die Techies, um langfristige Themen zu besprechen. Auch die Innovation Days, ein Highlight im Bison Jahr, setzen auf den physischen Kontakt: Innert zweier Tage entwickeln Teams zusammen mit Kunden und Partnern kreative Ideen und Prototypen und fördern damit den Innovationsgeist im Unternehmen.
Zwischen Homeoffice, virtuellen Meetings und innovativen Projekten behalten Andreas und Serena stets das Wesentliche im Fokus. «Technik hin oder her, am Ende steht immer der Mensch im Mittelpunkt», resümiert Andreas. «Wenn meine Software keinen echten Nutzen bringt, ist auch der Code nichts wert», fasst Serena zusammen. Und mit dem Ende des «Daily» beginnt ein weiterer Tag im dynamischen Alltag bei Bison.
Bison wird grün
- Die im März 2024 angekündigte Zusammenführung von Bison und fenaco Informatik wurde planmässig zum 1. Januar 2025 erfolgreich abgeschlossen. Die Kolleginnen und Kollegen von Bison und fenaco Informatik sind nun gemeinsam unter dem Namen Bison unterwegs und vereinen ihre Kompetenzen. Mit über 500 Mitarbeitenden und Standorten in der Schweiz (Sursee, Bern, Puidoux, Winterthur, Zürich) und in Deutschland (Kaiserslautern, Hamburg) entstand ein gewichtiger und attraktiver IT-Arbeitgeber.
- Das gemeinsame Angebot der «neuen» Bison reicht von der Entwicklung spezialisierter Software-Lösungen für die Branchen Agrar, Handel, Produktion und Energie bis hin zu Services für Planung, Implementierung und Betrieb von IT-Lösungen. Als Full-Service-IT-Anbieter bieten die Kolleginnen und Kollegen ihren internen und externen Kunden Dienstleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg aus einer Hand an – von der strategischen Planung, über die Implementierung bis zum laufenden Betrieb.
- Die vertraute Bison Bildmarke bleibt als prägendes Erkennungsmerkmal bestehen, aber der Schriftzug erstrahlt neu in frischem Grün. Dieser Look symbolisiert die Verbindung der beiden Unternehmenskulturen und ist gleichzeitig ein Bekenntnis zur Zugehörigkeit zur fenaco Genossenschaft.