Direkt zum Inhalt

Story 3 Minuten

Kleine LANDI – grosse LANDI: Nähe leben

Worin unterscheiden sich eine kleine und eine grosse LANDI? Die Chefs der kleinen LANDI Stammertal und der grossen LANDI Zola bringen es im Gespräch auf den Punkt.

Gespräch Ivo Steiner und Peter Maugweiler

Worin unterscheiden sich eine kleine und eine grosse LANDI und was sind deren Herausforderungen? Peter Maugweiler, Geschäftsführer der LANDI Stammertal, und Ivo Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung LANDI Zola AG, bringen dies auf den Punkt.

Steigen wir mit den Klischees ein: Führt ein Geschäftsführer einer grossen LANDI professioneller?

Ivo Steiner: Nein, das hat damit nichts zu tun. Es stellen sich unterschiedliche Herausforderungen. Ich habe grossen Respekt davor, eine kleinere LANDI zu führen. Sie unterliegt den gleichen Vorgaben wie eine grössere LANDI, aber ihr steht weniger Personal zur Verfügung. Für mich ist es vergleichbar mit einem Zehnkampf: Mit wenigen Ressourcen müssen auf professionellem Niveau vielfältige Bereiche abgedeckt werden.

Peter Maugweiler: In meinen Augen handelt es sich um zwei verschiedene Jobs. Die LANDI Stammertal hat keine offizielle Geschäftsleitung, deshalb bin ich relativ stark in alle Geschäftsfelder involviert. Zwischendurch lade ich auch einmal Dünger auf oder bediene im Laden. Dass die Organisation einer kleineren LANDI viel weniger breit abgestützt ist, bereitet mir beispielsweise bei Personalausfällen Kopfzerbrechen.

Peter Maugweiler, Geschäftsführer LANDI Stammertal (43 Mitarbeitende)
« Ich bin relativ stark in alle Geschäftsfelder involviert. »

Wie sieht das Einzugsgebiet Ihrer LANDI aus?

Peter Maugweiler: Insgesamt ist die LANDI Stammertal mit ihren vier Volg-Läden sehr regional ausgerichtet. Ausnahme ist die Verkaufsstelle in Oberstammheim. Die Drogerie und die Offenwaren ziehen auch Kunden aus der Umgebung an. Mit dem LANDI Laden in Unterstammheim profitieren wir von der Lage an einer Durchgangsstrasse mit viel Verkehr.

Ivo Steiner: Wir haben grundsätzlich ein grösseres Einzugs- und Marktgebiet. In einzelnen Geschäftsbereichen wie der Getreidesammelstelle sind wir über unser Wirtschaftsgebiet hinaus im gesamten Zürcher Oberland tätig.

Ist eine kleine LANDI näher an den Kunden?

Peter Maugweiler: Ich bin sicher, dass eine kleine LANDI näher an den Kunden ist. Man kennt einander und die LANDI weiss, welche Bedürfnisse ihre Kunden und Mitglieder haben.

Ivo Steiner: Die LANDI Zola AG ist sicher weniger nah als eine kleine LANDI mit einem überschaubaren Marktgebiet. Da wir nicht auf den ersten Blick erfassen können, was gerade in Sternenberg oder um den Zürichsee passiert, müssen wir den Markt intensiver bearbeiten und gezielt Kampagnen planen. Es gilt, Nähe zu schaffen.

Welche Kunden sprechen Sie mit Ihrem Angebot an?

Ivo Steiner: Alle, also nicht nur Kunden aus der Landwirtschaft. Der Agrarhandel macht bei uns knapp 20 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Unser grösstes Geschäftsfeld ist die Energie mit rund 50 Prozent Anteil.

Peter Maugweiler: Wir dürfen nicht vergessen, dass jede LANDI eine landwirtschaftliche Genossenschaft ist. Also ist unser Kerngeschäft ganz klar der Agrarhandel. Vom Umsatz gesehen ist der Detailhandel mit knapp 50 Prozent unser stärkstes Geschäftsfeld.

Ivo Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung LANDI Zola AG (172 Mitarbeitende)
« Als grosse LANDI müssen wir Kampagnen gezielt planen. »

Welches ist für Sie das Geschäftsfeld mit den grösssten Herausforderungen?

Ivo Steiner: Der Detailhandel, der auch unser personalintensivstes Geschäftsfeld ist. Es wird in Zukunft eine enorme Herausforderung sein, für unsere vier LANDI Läden und sechs TopShop fachkompetente Mitarbeitende zu gewinnen.

Peter Maugweiler: Auch wir sehen uns mit dem Fachkräftemangel im Detailhandel konfrontiert. Wir haben extrem Mühe, Lehrlinge zu finden. Dass unsere Region recht ländlich ist und keine grösseren Zentren hat, spielt sicher auch eine Rolle.

Ist es wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden in der Region der LANDI verwurzelt sind?

Peter Maugweiler: Für mich ist dies ein wichtiger Aspekt, insbesondere im Volg.

Ivo Steiner: Ich finde, die Bedeutung hat heute ein bisschen abgenommen. Für mich ist vor allem entscheidend, dass unsere Mitarbeitenden ihr Herzblut geben und «LANDI Gene» haben. Sie müssen den genossenschaftlichen Gedanken verstehen und die Werte sowie die Kultur der LANDI leben.

Weshalb sollten Produzenten Mitglied Ihrer LANDI werden?

Peter Maugweiler: Wir bieten lokalen Produzenten eine gute Plattform, da wir in unseren Detailhandelsläden möglichst viele regionale Produkte verkaufen. Landwirte können auf ein gutes Angebot und faire Preise zählen.

Ivo Steiner: Produzenten profitieren von unserem Gesamtpaket – von der Vermarktung, über die Beschaffung und die Beratung. Die Zukunft wird mit der Digitalisierung einige Herausforderungen bringen. Hier sind wir ein verlässlicher und integrer Partner.

www.landistammertal.ch
www.landizola.ch

Newsletter
Newsletter
Möchten Sie am Ball bleiben und stets erfahren, was bei der fenaco Genossenschaft läuft?
Ja, anmelden