Nach zwölf Monaten Bauzeit hat die Union-Fruits fenaco Genossenschaft ihr neues Kernobstlager «Braeburn+» in Charrat (VS) eröffnet. Dank der Investition von über sechs Millionen Franken können Walliser Äpfel künftig nach neuester Technologie eingelagert werden.
Pünktlich zum Start der Kernobsternte hat die Union-Fruits fenaco Genossenschaft am 30. August 2018 ihr neues Lager «Braeburn+» mit einer Kapazität von 3500 Tonnen in Charrat (VS) offiziell in Betrieb genommen. Errichtet wurde es auf dem Grundstück, das an das Leistungszentrum Braeburn anschliesst. Rund 15 000 Tonnen Kernobst von 50 Produzenten werden insgesamt pro Jahr am Standort Charrat übernommen.
Flexiblere Prozesse und weniger Transportfahrten
Wegen zu wenig eigener Lagerkapazitäten wurden bisher jährlich über 50 Prozent der angenommenen Äpfel und Birnen für die externe Lagerung nach Sierre und Aigle transportiert. Für die Sortierung und Verpackung zum Verkauf im Detailhandel wurden diese Mengen jeweils wiederum zum Leistungszentrum Braeburn zurückgeführt. Mit dem Kühllager «Braeburn+», das in 25 Zellen zu je 100 bis 150 Tonnen unterteilt ist, kann die fenaco diese Abhängigkeit reduzieren und die Qualität sicherstellen. «Dank der neuen Infrastruktur wird die grosse Zahl der Transportfahrten während der Ernte und insbesondere während der Auslagerung gesenkt. Zudem können wir unsere Prozesse weiter optimieren, da die Produkte sofort vor Ort verfügbar sind», sagt Christian Bertholet, Category Manager Kernobst bei fenaco Landesprodukte.
Walliser Äpfel bis im nächsten Sommer
Das Apfelkühllager wird mittels dynamisch kontrollierter Atmosphäre (DCA) betrieben. Konkret bedeutet dies, dass der Sauerstoffgehalt stufenweise abgesenkt und laufend an den physiologischen Zustand der Früchte angepasst wird. Dank der ausgeklügelten Technologie können die im Herbst geernteten Äpfel länger gelagert werden. «Der Reifungsprozess wird stark verlangsamt. Jeweils bis im kommenden Sommer können so Walliser Äpfel – auch Clubsorten wie Jazz und Pink Lady – in bester Qualität verkauft werden», erklärt Christian Bertholet.
Umweltfreundlicher Betrieb
Auf dem Dach des neuen Kühllagers wurden 940 Solarmodule mit einer Leistung von je 270 Watt verbaut. Mit der Photovoltaikanlage, die 90 Prozent des gesamten Energiebedarfes deckt, kann der gesamte Standort Braeburn umweltfreundlich betrieben werden. Da der eigenproduzierte Solarstrom weniger als der aus dem Netz bezogenen Strom kostet, handelt es sich ausserdem um eine wirtschaftliche Lösung.