Ein Blick in die Zukunft: Was ist zelluläre Landwirtschaft und wie kann sie in der Schweiz eingesetzt werden? Zwei Vertreterinnen von der ZHAW geben an den Farming Days 2023 Auskunft.
Die Farming Days im Verkehrshaus Luzern sind eine Plattform, um die Landwirtschaft einer breiten Bevölkerung näher zu bringen. Dazu gehören nicht nur Traktoren und Nutztiere, sondern auch innovative Produktionsverfahren wie die zelluläre Landwirtschaft. Lia Rossi, Wissenschaftliche Assistentin an der ZHAW, und Regine Eibl, ZHAW-Dozentin für Zellkulturtechnik, sind Expertinnen in diesem Bereich und geben Auskunft.
Wie funktioniert die zelluläre Landwirtschaft? Oder anders gefragt: wie können Lebensmittel im Labor hergestellt werden? Lia Rossi erläutert den Prozess für die Herstellung von zellulärer Schokolade.
Die ZHAW ist schweizweit führend in der zellulären Landwirtschaft. Es gelang den Forschenden bereits, pflanzliche Lebensmittel wie Kakao im Labor zu erzeugen. «Damit werden wir unabhängig von der Umwelt, vom Klima und vom Wetter. Wir produzieren nachhaltiger. Und es sind keine Pflanzenschutzmittel oder Antibiotika nötig», betont Regine Eibl.
Und was heisst das für die Landwirtinnen und Landwirte? Regine Eibl betont, dass die zelluläre Landwirtschaft weiterhin auf die Bäuerinnen und Bauern zähle. Einerseits sei es denkbar, dass ein Teil der Landwirtinnen und Landwirte dereinst mit den neuen Produktionsmethoden arbeiteten. Andererseits benötigten die Zellkulturen als Grundlage für ihr Wachstum eine Art «Kraftfutter». Dieses kann auf Schweizer Feldern und Äckern hergestellt werden. «Unsere Idee ist es, diese zurzeit sehr teuren Kulturmedien durch Extrakte von Nutzpflanzen zu ersetzen. Hier kommen die Landwirtinnen und Landwirte ins Spiel», sagt die findige Forscherin.
