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Zum 30-Jahre-Jubiläum: auf den Spuren der fenaco

Am 24. September 1993 wurde die fenaco gegründet, mit dem Versprechen, den Bäuerinnen und Bauern eine verlässliche Partnerin zu sein. Wir sind den Werten unserer Genossenschaft nachgegangen.

Der Ursprung der fenaco geht auf die Genossenschaftsbewegung im 19. Jahrhundert zurück. Damals haben sich weitsichtige Bäuerinnen und Bauern zu genossenschaftlichen Selbsthilfeorganisationen zusammengeschlossen. Das Ziel: die Beschaffung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten bündeln und so die wirtschaftliche Situation der einzelnen Bauernbetriebe verbessern.

Am 24. September 1993 wurde die fenaco gegründet, mit dem Versprechen, den Bäuerinnen und Bauern eine verlässliche Partnerin zu sein. Wir sind den Werten unserer Genossenschaft nachgegangen.

Der Ostschweizer Bauer Conrad Schenkel wollte etwas verändern. Er hatte einst seine Nachbarn motiviert, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern, indem sie die Einkäufe für ihre Höfe gemeinsam tätigten. Sie starteten 1886 als landwirtschaftliche Genossenschaft und führten wenig später ein Konsumwaren-Handelsgeschäft ein. Die Idee, gemeinsam mehr zu erreichen, war damals neu und innovativ. Sie nahm auch in den anderen Landesteilen der Schweiz Fahrt auf. So entstanden nach und nach die heutigen LANDI Genossenschaften und später die regionalen Genossenschaftsverbände. Dass sich daraus ein umfassendes Handels-, Produktions- und Dienstleis­tungsunternehmen namens fenaco entwickeln sollte, ahnte wohl niemand. Die fenaco ist zur führenden und prägenden Genossenschaft der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte gewachsen und trotz ihrer Grösse dem Ursprungsgedanken bis in die letzte Faser treu geblieben: den wirtschaftlichen Erfolg der Bauernfamilien zu fördern und zu sichern.

1993 fand der grosse Zusammenschluss von sechs regionalen Genossenschafts­verbänden mit ihren Zweckgesellschaften statt. Am 24. September wurde im Gasthof zur Linde in Uettligen (BE) die fenaco offiziell gegründet. Die Delegiertenversammlungen der Verbände stimmten der Fusion mit überwältigenden 96,8 Prozent zu. An der ersten Delegiertenversammlung der fenaco schrieb die Genossenschaft 3 Mrd. Schweizer Franken Umsatz, 2014 waren es 6 Mrd. und im vergangenen Jahr schloss die fenaco erstmals mit einem Umsatz von 8 Mrd. ab. Doch die fenaco ist nicht nur eine wirtschaftliche Erfolgs­geschichte, auch die Werte von damals werden bis zum heutigen Tag hochgehalten: Die Interessen der Bäuerinnen und Bauern stehen im Vordergrund. Das zeigt sich nur schon daran, dass 12 von 19 Verwaltungsratsmitgliedern einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaften und auch der Präsident aktiver Landwirt ist.

Christian Streun leitet das Sekretariat der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates. Er hat Einblick in alle Unternehmensbereiche und war bei der Aufarbeitung der Geschichte der fenaco zum 25-Jahr-Jubiläum dabei. «Dass unsere Werte bis heute Bestand haben, zeigt sich für mich darin, dass sich Mitglieder wie Kundinnen und Kunden auf die fenaco verlassen können. Was abgemacht ist, das gilt. Bewährtes wird nicht für kurzfristige Ziele über Bord geworfen. Die fenaco hat die Hilfe zur Selbsthilfe in die heutige Zeit transformiert.» Der Wille zur Veränderung war und ist prägend für die fenaco. Denn die Welt und die Bedürfnisse der Mitglieder und der Kundschaft verändern sich. Und damit auch die fenaco. Markantestes Beispiel? Der Energiebereich befindet sich in grossem Wandel. In den Anfängen ging es darum, die Landwirtschaft mit Brenn- und Treibstoffen zu versorgen. Daraus entstanden ist AGROLA mit einem der grössten Tankstellennetze der Schweiz. Heute treibt die fenaco die Energiewende auf dem Land aktiv voran und setzt sich damit für die Umstellung auf erneuerbare Energien – Solarstrom, Holzpellets und Wasserstoff – sowie die E-Mobilität ein. Aber auch beim Pflanzenschutz engagiert sie sich und bringt neue Technologien auf die Schweizer Felder. Innovative Methoden sind für einen einzelnen Landwirtschaftsbetrieb oft zu teuer oder noch zu wenig erprobt. Mit der Innovationsplattform Innovagri springt die fenaco zusammen mit den LANDI in die Bresche. Sie übernimmt das unternehmerische Risiko für die Mitglieder und sorgt dafür, dass sich innovative Lösungen schnell durchsetzen. Die fenaco beschleunigt als Genossenschaft also den von der Gesellschaft geforderten Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft.

Christian Streun, Leiter Sekretariat der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates
Christian Streun, Leiter Sekretariat der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates
« Die fenaco hat die Hilfe zur Selbsthilfe in die heutige Zeit transformiert. »

Verwurzelt, verlässlich, engagiert

Der Wandel war und ist beständig bei der fenaco. Und doch zeigt sich gerade bei den Laufbahnen eine aussergewöhnliche Langfristigkeit und Kontinuität. Auf der Suche nach den am längsten aktiv tätigen Mitarbeitenden unter dem Dach der fenaco stossen wir auf Kurt Lehmann. Er startete 1968 bei der Anliker Landtechnik AG mit seiner Lehre als Landmaschinenmechaniker in Fraubrunnen (BE). «Der Konkurrenz waren wir stets eine Nasenlänge voraus», erzählt er stolz. Sein Chef habe immer vorausgeschaut, war mit Leib und Seele dabei und sei für seine Mitarbeitenden immer da gewesen. Kein Wunder, ist sein Freund aus der Berufsschule, Andreas Gerber, wenige Jahre später dazugestossen. Beide feiern sie heuer ihr Jubiläum, beeindruckende 55 beziehungsweise 50 Jahre bei Anliker, einem Unternehmen, das seit 2016 zur fenaco gehört.

Oder Evelyne Sandoz. Sie arbeitet seit 1980 als kaufmännische Angestellte bei der LANDI Région Neuchâtel und ist für die Verwaltung des Standorts Crêt-du-Locle zuständig. Bei einigen Landwirtschaftsbetrieben, die sie betreut, ist mittlerweile die dritte Generation am Ruder. «Ich kenne alle meine Kundinnen und Kunden persönlich» – ihre Verbundenheit mit ihnen scheint genauso tief wie mit der Arbeitgeberin.

Kennt alle ihre Kundinnen und Kunden persönlich: Evelyne Sandoz, LANDI Région Neuchâtel.
Evelyne Sandoz, kaufmännische Angestellte bei der LANDI Région Neuchâtel
« Ich kenne alle meine Kundinnen und Kunden persönlich. »

Zusammen mehr erreichen

Zurück zu Christian, von dem wir wissen wollen, ob die Erfolgsgeschichte der fenaco weitergeht. «Davon bin ich überzeugt», sagt er ohne Zögern. «Aber wir müssen uns stetig anpassen und am Puls unserer Mitglieder und ihrer Bedürfnisse bleiben. Dazu führen wir einen kontinuierlichen Dialog, sei es an offiziellen Veranstaltungen der fenaco-LANDI Gruppe oder in alltäglichen Gesprächen mit den Landwirtinnen und Landwirten.» Zum anderen spüre er bei den Verantwortlichen im  Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung eine grosse Weitsicht. «Schliesslich ist die fenaco an den ganz grossen Themen dran: Landwirtschaft, Ernährung und Energie. Die sind auch in zehn und mehr Jahren noch aktuell», fügt er hinzu.

Zusammen mehr erreichen – würde Bauer Conrad Schenkel noch erleben, wie 
sehr die nachfolgenden Generationen, die Mitglieder und Mitarbeitenden der fenaco-LANDI Gruppe, seine Idee weitertragen, er dürfte sehr zufrieden sein.

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