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Mit Innovagri bringt die fenaco frischen Schwung auf die Schweizer Felder. Die Drohnenpiloten David Aebi und Lucas Zingerli von AGROLINE geben Einblicke.
Gemäss ihrem Genossenschaftszweck unterstützt die fenaco-LANDI Gruppe ihre Mitglieder – also Schweizer Bäuerinnen und Bauern – in der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen. Das heisst nicht zuletzt, technische Neuerungen und Innovationen für hiesige Bauernbetriebe nutzbar zu machen. Und hier kommt Innovagri ins Spiel. 2021 vom designierten Vorsitzenden der fenaco Geschäftsleitung Michael Feitknecht lanciert, hat der Innovationsbeschleuniger mittlerweile fünf Technologien im Einsatz. Der Vertrieb läuft über die LANDI, während das Innovationsteam organisatorisch bei AGROLINE aufgehängt ist. Geleitet wird die technologieaffine Truppe seit Anfang Jahr vom Jungunternehmer, Drohnenpiloten und Landwirt David Aebi. Dank seinem 20-Hektaren-Betrieb in Bätterkinden (BE), den er vom Grossvater übernommen hat, kennt er die Bedürfnisse der Schweizer Bäuerinnen und Bauern aus eigener Erfahrung. Lucas Zingerli treibt als Projektleiter Innovationen die Projekte voran. Der gelernte Informatiker und Agronom hat als Jugendlicher seine Liebe für die Landwirtschaft entdeckt. Lorenz Büchel und Nicolas Bellon aus der Pflanzenschutzberatung vervollständigen das Team.
Das Innovationsteam ist in der ganzen Schweiz unterwegs. David Aebi und Lucas Zingerli treffen wir im Agrarzentrum Lyssach. Was bedeutet Innovation für die beiden? «Wir wollen Produkte entwickeln, die unsere Kundinnen und Kunden mit Mehrwert begeistern. Und am Schluss des Tages freue ich mich, die Landwirtschaft mit meiner Arbeit etwas nachhaltiger zu machen», lautet David Aebis Antwort. Zum Beispiel 90 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel ausbringen dank der Ecorobotix-Technologie. Es ist die grosse Erfolgsgeschichte von Innovagri – mittlerweile stehen elf Maschinen in der Schweiz im Einsatz.
Von der Innovation zur Kommerzialisierung
Neue Technologien brauchen ganz unterschiedliche Unterstützung, um erfolgreich zu werden. Bei Ecorobotix entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Hersteller aus Yverdon-les-Bains. Mit unserer umfassenden agronomischen Expertise, unseren Feldtests und Kontakten gelang es dem jungen Unternehmen, seine Lösung an den hiesigen Markt anzupassen. Bei den ultrapräzisen Wetterstationen Sencrop hingegen übernimmt die fenaco-LANDI Gruppe den Vertrieb und will der innovativen Idee mit dem engmaschigen LANDI Netzwerk zu raschem Markterfolg verhelfen. Und beim Innosuisse Projekt zur Bekämpfung von Blacken mittels Drohnen und Landwirtschaftsrobotern leistet die fenaco eine Art Geburtshilfe: Nach vier Jahren Forschungszusammenarbeit mit der Hochschule OST, Agroscope und Sunrise / Huawei geht es nun Richtung Markteintritt. Und damit stellen sich Kommerzialisierungsfragen. «Es geht nicht darum, eine Maschine zu verkaufen, die wären für Einzelbetriebe oft zu teuer», betont Lucas Zingerli. «Wir werden es als eine Dienstleistung anbieten, die punktuell bezogen werden kann», ergänzt David Aebi.
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Der Mehrwert überzeugt
Dass sich die Landwirtschaft in ein Dienstleistungsgeschäft verwandelt, ist nicht neu: Lohnunternehmer unterstützen die bäuerlichen Betriebe schon lange. Und vorne mit dabei spielte David Aebi als Gründer und Geschäftsführer von Agrarpiloten mit – lange bevor das Unternehmen Anfang 2024 in AGROLINE aufging. In der Hauptsaison umfasst sein Team über 25 Freelance-Piloten – einige davon passionierte Gamer. Sie werfen Kugeln mit Nützlingen für den biologischen Pflanzenschutz ab oder bringen Pflanzenschutzmittel aus – dort, wo es benötigt wird und Mensch oder Maschine nicht gut hinkommen. Zum Beispiel auf Weinreben in den Hanglagen beim Neuenburgersee. Was brachte ihn auf die Idee, Drohnen in der Landwirtschaft einzusetzen? «Man könnte sagen Bequemlichkeit», sagt David Aebi mit einem Augenzwinkern. «Es war uns irgendwann zu aufwendig, die Nützlinge im Mais von Hand auszubringen. So fing ich vor etwa acht Jahren an, Drohnen auf meinem eigenen Betrieb einzusetzen», fügt er hinzu.
Bei der fenaco sind Drohnen seit 2013 im Einsatz. Mit den neusten Modellen lässt sich ein Feld in nur noch einem Viertel der Zeit behandeln. Das sind Mehrwerte, die auch kritisch eingestellte Bäuerinnen und Bauern überzeugen. Und in der Tat nehmen ihnen Automatisierung und Innovation immer mehr manuelle Arbeit ab und machen sie damit konkurrenzfähiger. Innovagri ist vorne mit dabei und hilft den Schweizer Landwirtinnen und Landwirten, am Markt zu bestehen.
Über Innovagri
Kunden: rund 400 Landwirtschaftsbetriebe pro Jahr
Behandelte Flächen: Start 2021 mit 1500 Hektaren. 2023 waren es bereits 3300 Hektaren (Ecorobotix, Xpower und crop.zone).
Beteiligte LANDI: 42 LANDI in der Saison 2024,verteilt über die ganze Schweiz
Mehr Infos: Innovagri Webshop