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Interview mit den crop.zone Gründern

Dirk Vandenhirtz und Michiel De Jongh von crop.zone sprechen über ihr junges Start-up und die innovative crop.zone Technologie.

Die crop.zone Technologie bekämpft Unkraut mit einer elektrischen Ladung. Diese Innovation wird durch die fenaco in der Schweiz 2021 erstmals eingeführt, geprüft und weiterentwickelt.

Erzählen Sie uns mehr über crop.zone, was treibt Sie an?

Dirk Vandenhirtz:  crop.zone gibt es seit etwas mehr als einem Jahr. Wir sind seit der Gründung im Dezember 2019 von fünf Gründungsmitgliedern auf ein Team von mittlerweile 17 Personen angewachsen. Und wir wachsen weiter! Was uns antreibt? Wir wollen die Zukunft der Landwirtschaft mitgestalten – indem wir die Möglichkeiten von Chemie, Biologie, Physik, Ökologie und Agronomie in die Landwirtschaft bringen.

Michiel De Jongh: Und wir sind stolz, dass wir bereits nach einem Jahr ein Produkt haben, das wir in verschiedenen Ländern in Europa einführen können: in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, sowie Belgien und den Niederlanden.

Dirk Vandenhitz, CEO von crop.zone
« Unser Vorgehen ist gegenüber den chemischen Lösungen preiswerter und es schont die Böden. »

Was kann die crop.zone Technologie, was macht sie speziell?

Dirk Vandenhirtz Es geht uns um die Kombination verschiedener Methoden zur Unkrautbekämpfung. Mit «Hybrid Herbicide» führen wir eine elektrochemische Lösung als Ersatz für chemische Herbizide am Markt ein. Unkraut wird durch eine elektrische Ladung bis in die Wurzel eliminiert. Durch die Vorbehandlung der Pflanzen mit einer leitfähigen und für den Ökolandbau zugelassenen Substanz erreichen wir einen sehr hohen Wirkungsgrad und geringen Energieverbrauch.

Michiel De Jongh: Wir setzen die Technologie zurzeit in erster Linie zur Sikkation in Kartoffelfeldern ein – das ist heute ein unverzichtbarer Teil des Kartoffelanbaus. Mit der Sikkation von Kartoffeln fördern Landwirtinnen und Landwirte die sogenannte Abreife und ermöglichen einen früheren Erntetermin. Zudem verbessert sich die Schalenfestigkeit: die Kartoffeln werden weniger schnell beschädigt und sind besser lagerfähig. Ausserdem sinkt das Risiko einer Braunfäuleinfektion. Der Nachteil heute: die Sikkation beinhaltet zumeist chemische Herbizide und verbraucht viel Energie.

Und wie funktioniert im Gegensatz das neue Vorgehen?

Dirk Vandenhirtz: Eigentlich ist es ganz einfach: in einem ersten Schritt werden die Pflanzen mit einer leitfähigen Flüssigkeit behandelt. Diese entspricht den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Sie sorgt schlicht und einfach dafür, dass die Pflanzen mit deutlich weniger Energie eliminiert werden. Im zweiten Schritt erfolgt die eigentliche Vernichtung des Unkrauts mittels elektrischer Ladung. Das Feld erhitzt sich dadurch gerade mal um 0.1°C, das ist vernachlässigbar. Die Kombination des leitfähigen Mittels und der elektrischen Ladung erlaubt Applikationsbreiten von bis zu 24 Meter. Zurzeit fahren unsere Systeme mit Applikationsweiten von zwölf Meter.

Michael De Jongh, kommerzieller Direktor von crop.zone
« Wir sind sehr froh über die Kooperation mit der fenaco. »

Was sind die Vorteile für die Landwirtinnen und Landwirte?

Dirk Vandenhirtz: Unser Vorgehen verzichtet komplett auf chemische Mittel, das entspricht einem starken Bedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten. Gleichzeitig ist es gegenüber den chemischen Lösungen preiswerter und es schont die Böden. Zudem ermöglicht die Technologie weitere Methoden, wie zum Beispiel neue Techniken in der Direktsaat. Diese prüfen und entwickeln wir zurzeit.

Wann und wie kommt es in die Schweiz?

Michiel De Jongh: Die Lieferung der Maschinen erfolgt voraussichtlich Anfang Juni 2021. Wir werden die Technologie an der Eröffnung der neuen Nützlingsproduktion in Aesch (BL) Ende April vorstellen. Dann laden wir auch Landwirtinnen und Landwirte ein, an einem «Early Adopter»-Programm mitzumachen. Wir sind sehr froh über die Kooperation mit der fenaco. Denn durch die Nähe der Genossenschaft zu den Bauern können wir einen schnellen Markteintritt sicherstellen.

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