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«Siezen wir uns noch oder duzen wir schon?»

In der Groupe Serco gehören kulturelle Unterschiede zum Alltag. Renée Gerson und Sylvain Petit unterhalten sich darüber, was Mitarbeitende in Frankreich und der Schweiz unterscheidet.

In der Groupe Serco gehören kulturelle Unterschiede zum Alltag. Renée Gerson und Sylvain Petit unterhalten sich darüber, was Mitarbeitende in Frankreich und der Schweiz unterscheidet.

Renée: Klären wir etwas doch gleich vorab: Bei der fenaco ist das «Du» üblich, ganz unabhängig von der Funktion. Wollen wir uns duzen oder siezen?
Sylvain: Da wir in der Schweiz sind und beide für dasselbe Unternehmen arbeiten, ist klar: Wir duzen uns. In Frankreich verwenden wir im Allgemeinen das «Sie» am Arbeitsplatz, ausser bei Kolleginnen und Kollegen, die schon sehr lange und eng zusammenarbeiten. Aus Höflichkeit neigen wir in Frankreich auch eher dazu, ältere Personen und Vorgesetzte zu siezen.

Sylvain: Wie war dein erster Kontakt mit den französischen Kolleginnen und Kollegen?
Renée: Als 2016 Dousset Matelin und letztes Jahr Ballanger übernommen wurden, fuhr ich nach Neuville-de-Poitou. Dort wurde ich beide Male sehr respektvoll aufgenommen, jedoch verhielt man sich mir gegenüber auch distanziert und ein bisschen zurückhaltend. Es brauchte Zeit, bis das Eis brach und wir uns besser kennenlernten. Heute haben wir ausgezeichnete Beziehungen, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen.

Renée: Wie ist dein Eindruck von der Schweiz?
Sylvain: Ich bin für einen Coach-Kurs von fenaco competent zum ersten Mal hier. Neben der idyllischen Umgebung von Charmey scheinen Sauberkeit, Umweltbewusstsein und Umweltschutz ernster genommen zu werden als in Frankreich.

Sylvain: Was isst du am liebsten?
Renée: Ich bin international unterwegs und habe mir angewöhnt, auf meinen Reisen landestypische Gerichte zu bestellen. Zu Hause setze ich eher auf regionale und saisonale Produkte. Wenn ich in Frankreich bin, lasse ich mir Meeresfrüchte schmecken. Und du? Lieber Baguette oder Müesli?
Sylvain: Definitiv Baguette! Wie für die meisten Franzosen ist für mich eine Mahlzeit ohne Baguette unvorstellbar. Ich lasse mich gerne von traditionellen Gerichten überraschen und freue mich schon auf mein erstes Käse fondue in der Schweiz. Es wird ja mit Brot gegessen, da kann nicht viel schiefgehen.

Sylvain Petit, Verkaufsleiter bei Ballanger, Groupe Serco France
« In Frankreich ist ‹la bise› fest verankert. »

Renée: Ein Küsschen zur Begrüssung: ja oder nein?
Sylvain: In Frankreich ist «la bise» fest in den Umgangsformen verankert. Vor Corona begrüsste man sich morgens unter Kolleginnen und Kollegen per Wangenkuss. Damit ist jetzt Schluss. Aber unter Freunden wird das Ritual wieder praktiziert. Bei uns sind zwei Küsse üblich. Und in der Schweiz?
Renée: Im Berufsleben wird kaum geküsst. Ich persönlich hebe mir das für meine Familie, meinen engen Freundeskreis und Kolleginnen und Kollegen auf, die ich nicht oft sehe. In Frankreich passe ich mich einfach an.

Renée: Kennst du Witze über die Schweizer?
Sylvain: Wir machen uns eigentlich eher über die Belgier lustig. Ich kenne nur einen Schweizerwitz: «Was ist ein armer Schweizer? Einer, der seinen Mercedes selber waschen muss!» In Frankreich hält sich das Klischee, dass Schweizer reich, pünktlich und mehrsprachig sind. Ganz im Gegensatz zu uns Franzosen!

Sylvain: Welche Klischees fallen dir zu Frankreich ein?
Renée: Du hast es schon gesagt: Unsere Vorstellungen von Pünktlichkeit gehen auseinander. Auch beim Zeitmanagement gibt es Unterschiede: In Frankreich beginnt und endet der Arbeitstag später als bei uns. Und an der zweistündigen Mittagspause darf nicht gerüttelt werden.

Renée Gerson, Direktionsassistentin bei der Groupe Serco
« Unsere Vorstellungen von Pünktlichkeit gehen auseinander. »

Renée: Und jetzt die letzte Frage: Worin sind wir uns ähnlich?
Sylvain: Ich merke, dass die Schweizer Kolleginnen und Kollegen ein hohes Mass an Einsatzbereitschaft zeigen und sich stark in die Arbeit einbringen. Das passt für mich, denn ich habe mich schon bei Ballanger dem Leitsatz «Guter Service ist das Wichtigste» sehr verbunden gefühlt. Grundsätzlich sind die Wertvorstellungen in beiden Ländern sehr ähnlich. Die Übernahme durch die Groupe Serco ist noch nicht lange her. Wir müssen weiter lernen, miteinander zu arbeiten. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich der Groupe Serco und der fenaco genauso verbunden fühlen werde wie früher Ballanger.

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