Auf der «Unteren Zettenalp» ob Sigriswil (BE) wurde bis im letzten Jahr noch ganz traditionell gewirtschaftet. Die fenaco Genossenschaft hat im Rahmen eines Berghilfe-Projekts einen namhaften Beitrag an eine Erneuerung der Betriebseinrichtungen geleistet, diese konnten im August 2017 feierlich eingeweiht werden. Jetzt steht auf der «Unteren Zettenalp» ein neuer Alpstall mit 42 Plätzen und einer modernen Milchabsauganlage, dazu eine neue Käsereianlage mit Dampferzeuger und eine renovierte Sennhütte.
Die Neuerungen auf der «Unteren Zettenalp» erlauben es der Berggenossenschaft, die 125 Hektaren Weide- und Waldfläche umfassende Alp weiterhin zu nutzen, mit grossem Einsatz zu pflegen und rund 40 Milchkühe zu übersommern. Betreut werden die Tiere von Manuela Tschanz und Patric Bühler, einem jungen Senn- und Käser-Paar. Jeweils vom Juni bis September melkt es die 40 Kühe täglich, stellt aus rund 850 Litern Milch würzigen Berner Alp- und Hobelkäse AOP her und füttert mit der restlichen Molke 40 Schweine.
Die Bauarbeiten für den Neubau des Alpstalls und die Erneuerung der Käserei inklusive Sennhütte starteten Mitte September 2016 – es war höchste Zeit. Denn die alte Käserei am offenen Feuer war in die Jahre gekommen und liess keine effiziente Käseproduktion mehr zu; und der Stall entsprach den heutigen Tierschutzvorschriften nicht mehr. Einen beachtlichen Teil der Renovierungskosten trugen die 29 Mitglieder der Berggenossenschaft. Ganz mit eigenen Mitteln stemmen konnte sie das Projekt aber nicht – da kamen, nebst Bund und Kanton, die Schweizer Berghilfe und fenaco zum Zug.
Im Gesamtkontext – Engagement zugunsten der alpinen Kulturlandschaft, Wirtschaftlichkeit, Multifunktionalität und Brauchtum – stufte die fenaco das Projekt 2016 als unterstützungswürdig ein. Es entspricht dem Zweck der fenaco, Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Die fenaco ist seit 2015 Partnerin der Schweizer Berghilfe; Ziel der Partnerschaft ist es, Projekte von Landwirten oder landwirtschaftlichen Gemeinschaften zu fördern, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Bergregionen zu behalten sowie den Erhalt der alpinen Kulturlandschaft zu unterstützen. 2015 hat die fenaco beispielsweise im Entlebuch die Renovation der mit Restholz betriebenen Fernwärmeanlage in Finsterwald (LU) mitfinanziert, wovon 900 Waldbesitzer, vorwiegend Bauern, profitieren. 2016 ging die Hilfe der fenaco an das erwähnte Zettenalp-Projekt.